SVEN PANNE
LA
LUNA
2007, Eigenvertrieb
Es ist eigentlich eine Schande, dass dieser talentierte
und charismatische Musiker auch sein zweites Album ohne Plattenvertrag alleine
herausbringen muss. Wo sind denn all die gutbezahlten Scouts? Und wo sind all
die tollen Indie-Labels, die ungeschliffene Perlen suchen? Doch ein Typ wie Sven
Panne gibt nicht auf. Nach seinem Erstlingswerk Auf Ein Zeichen, ein Album
voller wunderschöner Rockchansons aus Stimme und Klavier, baute er sich eine
bundesweit wachsende Fangemeinde auf, in dem er wie ein Wahnsinniger live
spielte. Und ein Typ wie Sven Panne legt jetzt erst richtig los. Neue Songs
wurden geschrieben, vor Publikum erprobt und schließlich professionell
aufgenommen. Das zweite Werk La Luna ist draußen.
Hinter nachtblauem Vorhang, bei Mondschein, wartet der
Piano-Man mit 15 Eigenkompositionen. Diese sind mal beschwingt und frech, mal
rockin’ und rollin’ und am allerschönsten, wenn sie ruhig dahinperlen. Gerade
in seinem weichen, balladesken Klavierspiel ist Sven Panne unschlagbar und
ergreifend. Wenn dann noch seine unverkennbare Stimme an der Herztür kratzt,
ist man als Hörer hoffnungslos verloren. In seinen Texten widmet sich der
Hamburger Songschreiber vor allem der Liebe und dem Leben. Er tut dies auf eine
Weise, die manchmal erst auf den zweiten Blick die Poesie und Nachdenklichkeit
offenbart, und er tut dies angenehm direkt und unprätentiös. Dafür spenden wir
dem Mann am Klavier kein Bier, sondern Applaus, Respekt und Zuneigung.
La Luna lässt sich ganz wunderbar
in einem durchhören und zwar mehr als einmal. Selbst Wenn Ich Nochmal Alles
Anders Machen Könnte ist ein herrlich frecher, melodischer Ohrwurm während Tag
Für Tag in seiner Traurigkeit zu Tränen rührt. Schwieriges Solo ist eine ganz
große Ballade, dicht gefolgt von Weitertanzen und Nur So. Am Ende gibt es noch
zwei Songs mit Band, sozusagen alte Kunst in neuem Gewand, die zeigen, wie viel
Potential in Pannes Werken steckt. Oberstes Regal!
(Regina Sommerfeld für German Rock News) |